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Osterkonvoi 2021

Jönköping, Schweden


Stellt euch vor, ihr seid während der Ostertage nach Schweden gefahren, schaut euch die schöne Gegend, große Berge an und lässt es euch im Hotel richtig gut gehen. Dann schaut ihr am Ostersonntag das eigentlich letzte Mal in der Woche auf euer Handy, während ihr gerade ein Mettbrötchen verzehrt und da erblickt ihr das schreckliche Grauen. Eine Nachricht vom Kunden aus weiter Ferne. 

Kalt wie Island ist, läuft es mir den Rücken hinunter. Covid-19 hat um sich geschlagen und im nordischen Inselstaat Engpässe der Impfstoffe und medizinischer Ausrüstung verursacht. Jetzt sollen wir doch wohl nicht im Ernst am Ostermontag raus und wohlmöglich Menschenleben retten? Ja doch, klar.

Sehr spontan wurden mindestens fünf unserer Fahrer für einen Konvoi am Ostermontag 2021 eingeplant. Wir sollten medizinische Ausrüstung, Impfstoffe und Schutzkleidung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und der Ausbreitung der britischen Virusmutation bereitstellen. Als zusätzlicher, freiwillig teilnehmender Fahrer kam noch SchattenWolf2 hinzu, um uns bei der großen Menge an Ausrüstung zu helfen.

 

Wir fingen am hellen Tage mit unserer knapp 2.000 Kilometer weiten Tour an. Eigentlich ist die Strecke, zusammen mit der Fähre über 3.000 Kilometer lang. Dass wir nicht mehr am gleichen Tage in Island ankommen werden, war uns klar. 

Der Weg führte uns über Brücken und Tunnel Schwedens und letztendlich zu der Fähre, mit der wir das vor uns liegende Europäische Nordmeer überqueren.

Auf Island angekommen, wurden wir, was wir nicht gerade erwarteten direkt von anderen Trucks begrüßt. Manche sahen wie wir nach Touristen aus, andere fuhren mit soviel Tempo durch die engen, vereisten Straßen, als würden sie die Strecke täglich fahren. 

Mit der Fähre auf Island angekommen.

Auf Island sind Vulkane, Geysire, Thermalquelle und Lavafelder keine Seltenheit.


Doch so langsam drangen wir weiter in das Landesinnere, erlebten vereiste und vollgeschneite Straßen, sowie teils sehr rissigen Asphalt. Fest das Lenkrad festhalten, ist hier Pflicht!

Die Trucks, die anfangs entgegenkamen und Essensvorräte, sowie Werkstoffe vom Hafen in Seyðisfjörður (was ein Name) zum Festland brachten oder die östlichen Städte versorgen, waren weit und breit nicht mehr zu sehen. 

Sicher war, worauf auch unsere Fahrer vorbereitet waren, dass wir unsere Straßenseite auch mal verlassen mussten, um bei dem ganzen Schnee und eisglatten Straßen die Kurve zu kriegen.

 

Und Stehenbleiben oder langsam fahren ist hier keine Option! Du fährst schnell und überwindest Eisglätte oder schlitterst volle Kanne vom Weg. Da kann man nur noch von Glück sprechen, wenn zufällig eine der wenigen Leitplanken im Wege steht!

Als Pendant zum aggressiven Gereiße des Lenkrads, um die Kurve zu kriegen und das Hoffen, den Grip nicht zu verlieren, war die unvergleichbare Schönheit Islands. Die rot glühende Abendsonne im Kontrast zum kalten Gestein der isländischen Gebirge vulkanischen Ursprungs.

 

In der Abenddämmerung auf einer gerade mal 103.125 km² großen Insel (ist  nicht sonderlich groß) abseits jeglicher Zivilisation.

Doch wie alles, muss auch diese Tour enden. Und, dass wir dem Zielort nah sind, merkten wir recht schnell, als wir den grünen oder teils braun-matschigen Boden Islands von seinem Schneekleid befreit erblickten.

 

Spätestens als wir einen großen IKEA sahen, wussten wir, dass wir wieder unter anderen Menschen sind.

Zwischen Wohngebiet mit gerade mal 128 Tausend Einwohnern und Industriegebiet der westlich gelegenen Hauptstadt Reykjavík brachten wir letztendlich unsere medizinische Ausrüstung. Mit Freude wurden wir von einem Haufen Wissenschaftlern begrüßt, die alle sehr erschöpft, aber dafür umso glücklicher aussehen, endlich wieder Menschenleben helfen zu können.

 

Wir haben trotz Osterzeit gerne unseren Beitrag dazu getragen.

Das Unternehmen Norrsken übernahm die Distribution der medizinischen Ausrüstung und Impfstoffe.


 

 

Wie auch unser leitender Konvoi- und Eventmanager GodsHell bestätigte, hatten wir trotz oder gerade wegen der sehr anspruchsvollen Strecke viel Spaß. 

 

Die Fracht konnten wir überwiegend heile abliefern. Die Kühlung hat bei unserem Fahrer Hafenmeister78 wohl kurzzeitig ausgefallen. Das merkte aber weder er, noch merkte man dies den medizinischen Impfstoffen an. Diesen kommen die Minustemperaturen Islands ganz gelegen. Insgesamt ein wichtiger, teils etwas anstrengender, aber dennoch lustiger und erfolgreicher Job für die HCG!


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Der Auftrag

      Jönköping > Reykjavík

Fracht: Medizinische Impfstoffe, Ausrüstung und Schutzkleidung

Streckenlänge: 1800 km

Vergütung im Ø: 200.000€

Fahrer: 6


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Hafenmeister78 (Mittwoch, 07 April 2021 02:37)

    Ja huuuuch ... Das ist mir in der tat nicht aufgefallen. Zum Glück hat es den Impfstoffen nicht geschadet. Selbst als ich die Tunneleinfahrt ganz knapp verpasst habe ist denen nicht sonderlich viel passiert. Nachher beim Entladen waren 2 Boxen lediglich etwas verschrammt. Also alles Gut ... Theoretisch hätte bei der Schlitterpartie noch einiges mehr Kaputt gehen können. Aber wir hatten mal wieder mehr glück als teilweise verstand...^^ Rundum war es ein gelungener Abschluss von dem Osterwochenende mit unserem OSTERKONVOI 2021 ( CoVid19 Edition ) .

    Vielen dank auch noch einmal an alle die teilgenommen haben und natürlich auch an die anderen Speditionen das sie teilweise echt gut reagiert haben wenn wir auf sie zugeschlittert sind.

    LG Hafenmeister78